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Und die Laien?
Die französische Zeitschrift „Infor-mations catholiques internationales“ veranstaltete vom 25. bis 26. Mai dieses Jahres eine Studientagung mit dem Thema: „Mission und Freiheit des Laien in der Welt“. In der März-Nummer dieser Zeitschrift werden bereits drei Fagen gestellt, auf die die Teilnehmer der Tagung eine Antwort mitbringen sollen:
1. Erkennt das kirchliche Lehramt in der Praxis eine Freiheit der Entscheidung und der Tat des Laien an? Ist sie genügend, ungenügend oder übertrieben?
2. Was erwarten Sie vom Lehramt bezüglich der inhaltlichen Bestimmung, Orientierung und Erfüllung Ihrer weltlichen Aufgabe?
3. Können Sie eine oder mehrere Situationen nennen, durch die Sie die Sendung des Laien, die Bedingungen seiner Freiheit in seiner weltlichen Aufgabe besser begreifen?
Der Mensch des 20. Jahrhunderts
Man sieht schon aus diesen Fragen, daß das Problem ganz praktisch angegangen wird. Der Chefredakteur der Zeitschrift, George H o u r d i n, umreißt in seinem Leitartikel das Thema. Man hat das Problem des Laikates angesichts der kommenden Konzilsperiode, auf der auch diese Frage behandelt werden wird, für die erwähnte Tagung gewählt.
Die Beschleunigung der Menschheitsentwicklung stellt die Gläubigen ohne Ausnahme mit großer Dringlichkeit vor die Frage: Wie kann man dem Menschen des 20. Jahrhunderts das Evangelium verkünden? Da die Laien in dieser Aufgabe einen wichtigen Platz einzunehmen haben, muß man ihnen helfen, darüber Klarheit zu gewinnen, worin genau die Abhängigkeit vom Lehramt besteht und wieweit sich ihre Freiheit bei ihrem Weltauftrag erstreckt.
Der christliche Laie lebt mitten in der Welt. Er befindet sich im Zentrum der menschlichen Gesellschaft. Im allgemeinen ist er verheiratet. Er übt einen Beruf aus. Er lebt zusammen mit uneläubipen Mitbürgern und solchen anderer Religionen. Er ist jeden Tag ausgefüllt mit materiellen Sorgen. Er hat durch die Erfüllung des Schöpfungsauftrages am Plane Gottes mitzuarbeiten und das Kommen Christi vorzubereiten.
Ein schwieriges Amt
Es scheint also sehr einfach zu sein, christlich zu leben. Der Laie braucht nur auf seinem Platz seinen Glauben zu leben, so gut er kann.
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