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Philharmonisches

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Erfreuliches ist von den Programmen der heurigen Konzertsaison der Wiener Philharmoniker zu melden: jedes zweite enthält ein Werk unseres Jahrhunderts, von Ravel und Bartök bis Berg, Webern, Pende-recki und Einem.

Gleich das erste Konzert am vergangenen Sonntag brachte ein selten zu hörendes Stück: die Ouvertüre „Le Corsaire“ von Hector Berlioz nach einer Verserzählung Lord Byrons aus dem Jahr 1814. — Berlioz' erste Skizzen zu dem wild bewegten romantischen 10-Minuten-Werk stammen aus der Zeit einer Italienreise 1831 und 1832, aber die Uraufführung unter dem Titel „Ouvertüre de la Tour de Nice“ fand erst 1845 in Paris statt, also 15 Jahre nach der „Symphonie phantastique“. Istvan Kertesz hatte dieses schwungvoll musizierte Stück an den Anfang eines Programms gesetzt, dessen Mittelpunkt das von Alfred Brendel vorgetragene Es-Dur-Konzert von Beethoven bildete. Brendel hat nun schon seit mehreren Jahren eine gute Zeit. Zwischen Jugend und reiferem Alter stehend, zeigt sein Spiel Kraft, Gefühl und Ausgeglichenheit. Seine Technik war — und ist — immer makellos. Der Erfolg war dementsprechend. Nach der Pause folgte die 4. Symphonie von Brahms (das ganze Konzert war in Direktübertragung aus dem Großen Musikvereinssaal in ö 1 zu hören).

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