Henri Manguin: Les Enfants Hans et Lisa - © Foto: Reto Pedrini, Zürich

Albertina: Die Sammlung Hahnloser

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Die einzigartige Kunstsammlung von Hedy und Arthur Hahnloser trug wesentlich zur Verbreitung der französischen Moderne in der Schweiz bei. In der Albertina sind diese Preziosen noch einmal zu bewundern, bevor sie für immer in die Schweiz heimkehren.

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Die einzigartige Kunstsammlung von Hedy und Arthur Hahnloser trug wesentlich zur Verbreitung der französischen Moderne in der Schweiz bei. In der Albertina sind diese Preziosen noch einmal zu bewundern, bevor sie für immer in die Schweiz heimkehren.

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Sie wollten die Welt mit den Augen der Künstler sehen, das Sammeln wurde für sie zum Lebensinhalt: Arthur und Hedy Hahnloser. Aus diesem Wunsch des Schweizer Paares heraus wurde eine der wichtigsten Kunstsammlungen des Landes geboren, die auch das dortige Museumsleben maßgeblich mitbestimmt hat und die eigentlich von Februar bis Mai in der Albertina zu sehen sein sollte. Der Lockdown führte zum abrupten Ende, nun ist die Schau ab 27. August wieder geöffnet und gibt einen Einblick in eine ganz besondere Kollektion – und in das spezielle Vorgehen zweier Kunstenthusiasten, das der Verbreitung der französischen Moderne in der Schweiz den entscheidenden Impuls gab.

Die Kollektion der Villa Flora

Denn Arthur und Hedy Hahnloser ging es einerseits darum, bedeutende Künstler kennenzulernen und ihre Werke für sich selbst anzukaufen. Den Anfang machten Giovanni Giacometti und Ferdinand Hodler, durch die der Blick der Hahnlosers für die zeitgenössischen Entwicklungen geschärft wurde. Zu ihrem besonderen Liebling wurde Félix Vallotton. Der in Paris lebende Schweizer, dessen Werke durchaus auch für Irritationen sorgten ob der ungeschönten, emotionslos nahsichtigen und inhaltslosen Akte, sodass die Hahnlosers sie lieber im Oberstock aufhängten, wurde für Arthur und Hedy auch der Konnex zur französischen Kunstlandschaft.

Durch ihn und in weiterer Folge lernten sie Bonnard, Vuillard, Manguin und Maillol kennen. Auch Renoir wurde zum Fixstern. Van Gogh, Manet, Cézanne, Gauguin, Redon, die Fauves, die Nabis – all das wurde gesammelt, als es erst im Begriff war, en vogue zu werden. Gerade der enge Kontakt mit den Künstlern war es, der die Sammlung besonders machte, dazu kamen das feine Sensorium des Paares für künstlerische Qualität und Hedys eigene künstlerische Ausbildung. Die Hahnlosers ließen sich von ihren Künstlerfreunden lenken und inspirieren und fuhren regelmäßig in Ateliers und Galerien, um auszuwählen oder Werke in Auftrag zu geben.Die Villa füllte sich, Vallotton sagte schon 1909, die Villa Flora sei im Begriff, ein „wahres Museum“ zu werden.

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