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Konzerte

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Daß Theo Adam, wenn er auch nicht an die großen Leistungen eines Schöffler, Manowarda oder Rode heranreicht, ein für die Staatsoper wertvoller Heldenbariton ist, hat er wiederholt in Wagnerpartien bewiesen. Auch bei seinem Liederabend im Brahmssaal schnitt er gut ab, doch machten sich hier kleine stimmliche Mängel deutlicher geltend als auf der Bühne, so der stark halsige, überhelle A-Vokal in der Tiefe und Mittellage sowie ein Druck auf die (schwach vorhandene) Tiefe. Doch überwiegen weit die Po- sitiva, die Adam gesangtechnisch zu bieten hat: Ein tragendes, schwebendes Piano, eine der Phrasierungskapazität zugute kommende, solide Atemführung, eine freie Höhe, eine (ziemlich) deutliche Diktion und, was ein entscheidendes Kriterium für den Liedgesang darstellt, eine verläßliche Legatokultur.

Der Künstler führte sein Programm — acht Schubertlieder, Brahms’ „Vier ernste Gesänge“ und Schumanns .„Dichterliebe“ — mit stets vorhandener, kontrollierter

Konzentration vor — ein kleiner Irrtum in Schuberts „An die Leyer“ zählt nicht — und zeichnete den in den Liedern eingefangenen musikalischen Kosmos ausdrucksstark nach. Romantisch überglänzt war die Stimmung im Schumann-Zyklus. Am Flügel assistierte ein Berufener, Rudolf Dunckel, der eine Einheit zwischen vokalem und instrumentalem Gesang möglich machte. Denn was er aus dem Klavierpart, beispielsweise bei der „Dichterliebe“, herausholte, ist als Singen zu bezeichnen.

Der Beifall des übervollen Saales entsprach der Wertschätzung, die man dem in Wien anscheinend schon zu einem Liebling avancierten Sänger entgegenbrachte.

Tomäs Kramreiter stellte sich an seinem Klavierabend im Brahmssaal mit einem gemischten Programm vor, das ihn klarer profilierte als bisher, in dem es seinen Sinn für moderne Musik und sein Engagement für diese unter Beweis stellte. Wurde Strawinsky in zweien seiner Entwicklungsphasen (Rag-Musik 1919 und Tango 1940) absolut sicher und höchst lebendig interpretiert und funkelten die beiden Stücke aus der „Iberia-Suite“ von Isaac

Franz Krieg

• In der vollständig renovierten Unterkirche der Peterskirche, Wien 1, findet eine große Krippenausstellung mit interessanten Exponaten vom 20. November bis 12. Dezember bei freiem Eintritt täglich in der Zeit von 9 bis 18.30 statt. Die Landesgruppe Wien des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs plant bei dieser Ausstellung interessante Überraschungen für die Wiener Bevölkerung.

• Der Theaterkritiker der „Furche“, Professor Karl Maria Grimme, sprach am vergangenen Dienstag in der Neuen Galerie in Linz über das Thema „Gibt es noch Kunst?“

Albeniz gleichsam vergnüglich irisierend und sehr apart vor dem geistigen Auge, braucht es Robert Schumanns „Kreisleriana“ nur zu einem sehr blassen romantischen Mondschein, und auch Joseph Haydns Sonate c-Moll hatte hinter ihren Noten wenig zu melden. Kommt noch, dachte das zahlreich erschienene Publikum; der Beifall bewies es.

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