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Bach-Kantaten und Messias
In einem Konzert der Bach-Gemeinde im Mozartsaal kamen drei Kantaten des Thomaskantors zur Aufführung: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ (BMW 76), „Jauchzet Gott in allen Landen“ (BMW 51) und „Wir danken dir, Gott“ (BMW 29). Die Seltenheit eines solchen Programms machte es a priori interessant. In der Qualität der Wiedergabe war der Höhepunkt die Solokantate „Jauchzet Gott“ für Sopran und Orchester, gesungen von Elvira Lorenzi, der in einem der beiden Trompeter (welcher es war, ist dem Programm leider nicht zu entnehmen, das zwei Namen anführt: Bruce Rhoten und Walter Singer) ein gleichwertiger Instrumentalsolist kontrapunktierte. Die beiden anderen Kantaten litten etwas unter der (bei bestem Stimmaterial) unfertigen Führung der Solostimmen, was allerdings durch die Ausgewogenheit des Chorklanges und des instrumentalen Parts ausgeglichen wurde. In beiden Ensembles waren großenteils junge Leute mit echter Begeisterung am Werk, was gewaltig viel zählt. Es waren Chor und Orchester der Bach-Gemeinde unter der erfahrenen Führung von Prof. Julius Peter. Di Orgel betreute Dr. Rudolf Scholz.
Georg Friedrich Händeis Oratorium „Der Messias“ fand unter dei Leitung von Xaver Meyer eine respektvolle Wiedergabe in besonderer Beleuchtung; geschah sie doch genau einen Tag und 225 Jahre nach der Uraufführung in Dublin (13. April 1742), gleichzeitig zum 15. Geburtstag des Wiener Madri-ffalchores, der zusammen mit der Wiener Goethe-Kantorei und einem Kammerorchester der Wiener Philharmoniker den ohorischen und instrumentalen Teil der Partitur durchführte, letzteren in der sich wieder durchsetzenden, fast kammermusikalischen Originalfassung. Von den Solisten möchte ich Helga Wagner (Alt), und Kurt Equiluz (Tenor) an die Spitze stellen, stimmlich und ausdrucksmäßig, ohne dadurch die Leistungen von Annelies Hückl (Sopran) und Rudolf Katzböck (Baß) herabsetzen zu wollen. Helmut Wobisch verlieh den schwierigen Trompetenpassagen echt händel-schen Glanz, Hans Haselböck an der Orgel wußte um die stilistisch richtige Dosierung' seines Instruments. : Der vom Cembalo aus dirigierende Xaver Meyer holte aus den jugendlichen Chören größte Präzision und . Ausgewogenheit der Stimmen, zu-i gleich eine Ausdrucksdichte, die mil Feierlichkeit am schönsten .bezeichnet ist.
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