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Durch Strom zu höherem Lebensstandard

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In den Jahren 1922 bis 1937, in einer Zeitspanne also von 15 Jahren, wurden rund ebensoviel Kilowattstunden aufgebracht, wie die NEWAG in dem vergangenen Jahr gebraucht hat. Im Jahre 1958 wurden ebensoviele Kilowattstunden verbraucht wie früher in einer Zeitspanne von 15 Jahren.

Diese Zahlen können vielleicht am deutlichsten aufzeigen, wie sehr doch der elektrische Strom zu einem Allgemeingut geworden ist, sei es nun in der

Industrie, dem Gewerbe, der Landwirtschaft oder dem Haushalt. Verständlich darum auch, daß heute eine Elektrizitätsgesellschaft im Rahmen des wirtschaftlichen Lebens eine weitaus größere Aufgabe zu erfüllen hat als früher.

Dieser Entwicklung hat die NEWAG in allen ihren Bestrebungen als Landesgesellschaft stets Rechnung getragen. Sowohl in der Steigerung der Stromproduktion als auch in dem Ausbau und der Verbesserung des Versorgungsnetzes steht die Förderung der niederösterreichischen Wirtschaft, die. Schaffung von günstigen Voraussetzungen für einen höheren Lebensstandard der Bevölkerung im Vordergrund.

Die Elektrifizierungskarte von Niederösterreich sah noch 1947 ungefähr so aus wie eine Landkarte Afrikas vor Gustav ,Nachtigals Forschungsreisen. Ueberall gab es weiße Flecken, denn damals waren nur 78 Prozent des Landes elektrifiziert. Heute sind es 98 Prozent, der Rest besteht aus Einzelgehöften und Streusiedlungen. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren in Niederösterreich von der NEWAG mehr als 154.000 Abnehmer neu angeschlossen. Es erhielten rund 2150 Ortschaften elektrisches Licht, und,

was nicht weniger wichtig ist, zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe und 360 Industrie- und Gewerbebetriebe Kraftstrom. Die Leitungen, die dabei gebaut wurden, entsprechen mit einer Länge von rund 7800 Kilometern fast einem Fünftel des Erdumfanges. Hand in Hand mit dem ständig ansteigenden Stromverbrauch hat die NEWAG aber auch ihre Stromproduktion ausgebaut. Die Kampkraftwerke werden heute schon das „Kaprun von Niederösterreich" genannt — und tatsächlich staut allein das Pumpspeicherwerk Ottenstein fast ebensoviel Wasser wie die Sperre von Kaprun.

Das einzige Erdgaskraftwerk Oesterreichs in Neusiedl an der Zaya hat die NEWAG auf eine Leistung ausgebaut, die den Ennskraftwerken entspricht. In

Korneuburg baut die NEWAG zusammen mit der Verbundgesellschaft ein kalorisches Kraftwerk, das sowohl mit Erdgas als auch mit Heizöl betrieben werden kann und mit 150.000 Kilowatt Leistung einem Donaukraftwerk gleichkommt. Der NEWAG-Teil des Kraftwerkes ist so weit in seinem Bau fortgeschritten, daß noch in diesem Herbst die Inbetriebnahme erfolgen kann.

Ein weiteres kalorisches Kraftwerk plant die NEWAG im Raum von Wr. Neustadt, das neben seiner energiewirtschaftlichen Bedeutung vor allem auch die Kohlenkrjse der Grünbacher und Höfleiner Gruben beheben wird. Das Kraftwerk wird rund die Hälfte der dortigen Kohlenförderung verbrauchen.

Energiewirtschaft in Niederösterreich bedeutet keinen abgegrenzten Wirtschaftszweig für sich, sondern einen Wirtschaftsimpuls, der immer auf die Förderung der Gesamtwirtschaft ausgerichtet ist. Ob nun Leitungen gebaut oder Kraftwerke errichtet werden, alle diese Arbeiten stehen im Rahmen.eines umfassenden Konzepts, das dem einen Ziel dient: ein höherer Lebensstandard für Niederösterreich.

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