FARC-Dorf - © Foto: Ralf Leonhard

Kolumbien: Rebellennest als Urlaubsziel

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In Kolumbien sucht die ehemalige FARC-Guerilla-Truppe nach Möglichkeiten, ein friedliches Einkommen zu schaffen. Nun sind sie auf die Idee gekommen, ihr Leben im Kampf gegen die Regierung auszustellen – und bieten Reisen dazu an.

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In Kolumbien sucht die ehemalige FARC-Guerilla-Truppe nach Möglichkeiten, ein friedliches Einkommen zu schaffen. Nun sind sie auf die Idee gekommen, ihr Leben im Kampf gegen die Regierung auszustellen – und bieten Reisen dazu an.

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Über ein Reisebüro kann man den Aufenthalt im Dorf Héctor Ramírez nicht buchen. Aber eine E-Mail-Adresse führt zum Büro der ehemaligen Guerillaorganisation FARC im Caquetá, einer tropisch-heißen Urwaldprovinz im Süden Kolumbiens. Die Antwort kommt per WhatsApp: „Ein junger Mann namens Esenóber wird dich am Flughafen erwarten.“ Florencia liegt eine gute Stunde Flugzeit von Bogotá entfernt. Schon auf dem Flugfeld schlägt dem Reisenden, der für das raue Klima in den Anden gekleidet ist, die schwüle Luft entgegen. Es hat zwei Tage lang geregnet und weitere Niederschläge sind vorausgesagt. Auf dem Parkplatz wartet Esenóber mit einer Motocross-Maschine und zwei Helmen. Mit dem kleinen Reisekoffer am Knie heißt es auf dem Soziussitz Platz zu nehmen. Knappe 90 Minuten dauert die Fahrt, die letzten 20 Kilometer über eine gewundene Straße aus Schlamm und Steinen. Auch eine Flussfurt ist zu durchqueren.

Geschmückte Fassaden

Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich Héctor Ramírez von anderen Dörfern im Caquetá. Fast alle Hausfassaden sind nämlich mit bunten Wandgemälden geschmückt, jedes anders. Neben idyllischen Bildern von Kolibris und üppigen Pflanzen finden sich da die Revolutionsikone Che Guevara und Porträts der verstorbenen oder im Kampf gefallenen Kommandanten der marxistischen Guerilla Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC).

Héctor Ramírez war ein Comandante, der 1999 bei einem Gefecht mit rechten Paramilitärs sein Leben ließ. Viele hier erinnern sich noch an ihn. Denn fast alle Einwohner des Dorfes haben Jahre oder Jahrzehnte im bewaffneten Kampf zugebracht. Nach dem Friedensabkommen mit der Regierung 2016 haben sie die Siedlung gegründet und sich als Genossenschaft organisiert.

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