Karl Seitz: Ein Mann des Ausgleichs
Eine neue Biografie über den Bürgermeister des "Roten Wien", Karl Seitz, offenbart bittere Parallelen zur heutigen Zeit.
Eine neue Biografie über den Bürgermeister des "Roten Wien", Karl Seitz, offenbart bittere Parallelen zur heutigen Zeit.
Karl Seitz war der Typ, der uns heute fehlt. Als „entschlossenen, aber konzilianten, selbstlosen und konsequenten Menschen“ und als Politiker, der stets den Ausgleich suchte und zu Kompromissen bereit war, ohne jemals seine Grundsätze preiszugeben, beschreibt ihn Alexander Spritzendorfer in seiner Biografie „Karl Seitz – Bürgermeister des Roten Wien“.
Die Sozialdemokraten hatten solche Männer, aber auch jene, die 1933 die Demokratie in Österreich abschafften, hätten sie gehabt. Sie gingen über alles, was im eigenen Lager nicht ganz so wollte wie sie, hinweg. Nicht nur Thomas Mann, auch Friedrich Funder schrieb dem nach dem 12. Februar 1934 neun Monate lang eingekerkerten Seitz einen langen Brief, er schickte dem gesundheitlich Angeschlagenen auch einen bequemen Lehnstuhl und Bücher in die Zelle – nicht zuletzt auch eine symbolische Tat, die, indem sie möglich war, den Unterschied zwischen Hitlers Despotie und Schuschniggs „Diktaturl“ illustriert.
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