Brief #52: „Geh, was stellst du dich denn so an!“
In der Kolumne "Erklär mir deine Welt" kommen Hubert Gaisbauer und Johanna Hirzberger miteinander ins Gespräch. Diese Woche geht es um Selbstliebe.
In der Kolumne "Erklär mir deine Welt" kommen Hubert Gaisbauer und Johanna Hirzberger miteinander ins Gespräch. Diese Woche geht es um Selbstliebe.
Lieber Herr Gaisbauer!
Ich hatte gehofft, Ihnen dieses Mal voller Leichtigkeit schreiben zu können. Aber nein: An einem einzigen Tag wurden in Wien fünf Frauen ermordet. Ich las die ersten Nachrichten dazu in der Pause eines Seminars. Kurz zuvor bewegte ich mich gemeinsam mit 37 – mir bis zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten – Personen durch einen Raum. Es war eine Gruppenaufgabe, in der wir mit geschlossenen Augen den Raum und die anderen Menschen spüren sollten. Dieses „spüren“ ließ für mich zu viel Interpretationsspielraum. War damit tasten, berühren, Körperkontakt gemeint? Bevor ich für mich erfassen konnte, warum ich mich mit der Aufgabenstellung unwohl fühlte, ging es los. In meinem Kopf rasten Gedanken: „Wenn ich meine Handflächen nach vorne richte, könnte ich dann jemanden unabsichtlich an der Brust oder am Po berühren? Warum stresst mich das so?“
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!