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Brief #37: In meiner (selbst) zufriedenen Welt von Gestern

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In der dialogischen FURCHE-Kolumne "Erklär mir deine Welt" kommen die Radiomenschen Hubert Gaisbauer und Johanna Hirzberger miteinander ins Gespräch. Diese Woche geht es um Luxus und Konsum.

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In der dialogischen FURCHE-Kolumne "Erklär mir deine Welt" kommen die Radiomenschen Hubert Gaisbauer und Johanna Hirzberger miteinander ins Gespräch. Diese Woche geht es um Luxus und Konsum.

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Liebe Frau Hirzberger!

Eine kurze Nachricht aus unserem „Fanclub“ möge Ihr Immunsystem aufrichten, wenn Sie nicht eh schon wieder, wie ich hoffe, auf flinken Beinen sind. Eine liebe ältere Freundin, klug und weise, schreibt mir auf Ihren letzten Brief hin, dass sie sich in diesen Tagen „genauso kraftlos gefühlt hat, aber dass es jemand ausspricht, ist hilfreich.“ Also, es ist gut zu wissen, dass es anderen helfen kann, wenn man seine eigene Anfälligkeit zeigen darf. Sie gehen natürlich recht in der Annahme, dass ich kein Gamer bin. Bin ich nicht, habe ich auch nie probiert, so wie ich auch nie versucht war zu kiffen, obwohl einmal eine lokale Bluesgröße in einem Interview behauptet hat, ich hätte ihn – anno dazumal – bei einer Besprechung einmal gefragt, ob er einen Joint wolle. Habe ich nicht.

Bei der Schilderung Ihres Medienkonsums während Ihrer Erkältung habe ich wieder einige neue Vokabeln gelernt. Die Gameonik(inn)en habe ich mir selber ableiten können, beim Wort durchgebinged habe ich mich ein wenig schwerer getan, bis ich auf den Terminus binge watching gestoßen bin, was so viel heißt wie übermäßiger Medienkonsum. Ja, leider (oder Gott sei Dank!): Ich bleibe immer wieder an Sprachfäden hängen, die mir dann, wenn ich sie bis zum Ursprungsgewebe zurückverfolge, manchen Sinn oder Unsinn deutlich machen. Sie schreiben über Medienkonsum, der einsam macht. Das hat mich verlockt, dem Wort „Konsum“ einmal auf den Grund zu schauen. Denn eigentlich sind mir ja die allermeisten Wörter, die mit kon (oder con) beginnen, sympathisch, weil sie auf ein Miteinander hinweisen. Bei consumere – von dem ja das Wort Konsum – abstammt, ist dies nicht der Fall.

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